Der Stockacher Winterzauber begeistert erneut – aber eine Frage schwingt mit

Er macht seinem Namen alle Ehre: Der Winterzauber auf dem Gustav-Hammer-Platz in Stockach war wieder zauberhaft. Gut, Schnee fehlte, aber die Stimmung passte, war durch das Wetter sogar etwas mystisch. Besonders nach Einbruch der Dunkelheit war es mit der städtischen Weihnachtsbeleuchtung und den Lichterketten an den Hütten und in den Bäumen wunderbar.

Der Platz füllte sich am Nachmittag schnell und die Kinder standen gemeinsam mit ihren Eltern Schlange, als der Nikolaus kam. Die kleinen Besucher waren zunächst noch etwas schüchtern, doch zwei Mädchen fassten nacheinander den Mut, nach vorne zu treten. Ein Mädchen sagte sogar einen Vers auf. Der Nikolaus und seine Helferinnen verteilten anschließend einen Schokoweihnachtsmann und Mandarinen oder Orangen.

Vereine bieten leckeres Essen an

Die Vereine sorgten in den Hütten wieder für dafür, dass alle Besucher satt wurden – die Auswahl war dabei groß. Der VfR-Burger war beliebt und die Würste vom Grill am Nebenstand ebenfalls. Bei den Laufnarren wanderte am Blitzkuchi-Wagen eine Dünnele nach der anderen über die Theke – auf Wunsch sogar mit Raclette-Käse und Essiggurken. Bei der Bürgerstiftung gab es für den süßen Hunger oder zum Nachtisch Crepes in verschiedenen Varianten – oder herzhaft als Hauptgericht. Die Marketenderinnen boten zudem Waffeln an.

An weiteren Ständen warteten warme Getränke auf die Besucher. Neben dem weihnachtsmarkt-typischen Glühwein gab es an einem Stand des Narrengerichts auch Glüh-Gin. Und obwohl der Winterzauber kein normaler Weihnachtsmarkt ist, war auch ein Mitnehm-Stand in der Runde dabei: Zugunsten den Kindergartens zum guten Hirten hatte viele Eltern leckere Weihnachtsplätzen gebacken, die es hübsch verpackt zu kaufen gab.

Dass schon kurz nach Beginn am Nachmittag so viel los war, zeigt, wie beliebt der Winterzauber ist. Für Familien sind auch die Kasperle-Theater-Vorstellungen eine tolle Sache. Im Honold-Haus war das Foyer voll und die Kinder machten begeistert mit und ihr Lachen war herzerwärmend. Musikalische Einlagen auf dem Platz machten zudem frische Weihnachsstimmung.

Vom Narrengericht gab es auch die Pins für das große Narrentreffen im Januar zum 675. Jubiläum. Und der VfR verkaufte die letzten Lose, mit denen man Weihnachtsbäume gewinnen konnte – wie jedes Jahr spendiert die Firma STS 100 Bäume, die dort im Rahmen eines kleinen Hocks abgeholt werden können.

Könnte der Winterzauber mehr sein als Essen und Trinken?

Ein perfekter Adventsmittag und -abend also, auch wenn es etwas genieselt hat. Als Stockacherin frage ich mich trotzdem: Könnte aus dem Winterzauber nicht mehr werden? Mehr als ein Treff mit Essen und Trinken? Wenn ich sehe, was für tolle kleine Weihnachtsmärkte alle Gemeinde rund herum haben, bin ich trotz der Freude über den Winterzauber etwas traurig, dass Stockach seit vielen Jahren keinen richtigen Weihnachtsmarkt mehr hat.

Ich erinnere mich noch, wie ich als Schülerin in den 1990ern mit meiner Klasse zusammen Waffeln und Plätzen an einer Hütte am Marktplatz verkauft habe. Damals war ein Weihnachtsmarkt in der Hauptstraße. Der Winterzauber hätte Potenzial – und Platz. Ein paar Stände zwischen Blitzkuchi und Volksbank in der Hauptstraße wären doch eine perfekte Ergänzung für das nächste Jahr, oder?

Was meint ihr: Wünscht ihr euch in Stockach auch Verkaufsstände mit hübschen Sachen von regionalen Anbietern? Wärer der Winterzauber als richtiger Weihnachtsmarkt noch schöner? Hinterlasst gerne einen Kommentar oder schreibt an mail@tiefgang.news.