Unglaublich starke Entwicklung: Krankenhausförderverein Stockach steuert auf 2000 Mitglieder zu

Für den Krankenhausförderverein Stockach gibt es kein Bremsen – ganz im Gegenteil. Der Verein, durch den das Krankenhaus seit rund 1998 Zusatzausrüstung erhält, die das Angebot für die Patienten verbessern, konnte in den vergangenen anderthalb Jahren noch mehr finanzieren und hatte einen deutlichen Wachtstumssprung. Dies waren die positiven Botschaften in der Jahreshauptversammlung.

Alleine durch die Krankenhaus-Broschüre „Wir für Sie“, die 2024 in der gesamten Verwaltungsgemeinschaft Stockach verteilt wurde, habe es innerhalb kürzester Zeit einen Sprung von 70 Mitgliedern gegeben, erzählte der scheidende Beisitzer Werner Gaiser, der maßgeblich für die Erstellung verantwortlich gewesen war. Während der Vorsitzende Rolf Bart, Werner Gaiser, aber auch Schriftführer Siegfried Bühler und Kassiererin Annette Mannhart eine ganze Liste an beeindruckenden Entwicklungen dabei hatte, war ein Teil der Versammlung auch von einem emotionalen Abschied geprägt: Werner Gaiser, seit der Gründung im Verein aktiv, hörte nach fast 15 Jahren auf.

Rolf Bart hob die herausragenden Leistungen und das Engagement von Werner Gaiser hervor, dem sich auch Bürgermeisterin Susen Katter anschloss. „Du hast den Verein unglaublich mitvorangetrieben und irre viel geleistet“, sagte der Vorsitzende, der für Gaisers Ehefrau Blumen parat hatte und Werner Gaiser selbst einen symbolischen Weinkarton überreichte, da er sich selbst ein paar Flaschen seines Lieblingsweins aussuchen sollte.

Als Werner Gaiser das Wort ergriff, ließ er die fast 15 Jahre im Verein Revue passieren und erzählte, wie Hubert Steinmann ihn damals überhaupt erst dazugeholt und in den Vorstand geholt habe – dazu habe es nicht viel Überzeugungskraft gebraucht. „Es waren tolle Jahre und wir haben vieles für dieses wunderbare Haus machen dürfen, das hier in Stockach nicht fehlen darf“, sagte er.

Das Krankenhaus sei ein Aushängeschild für Stockach und es sei die Gesundheitsversorgung für die Stadt und Raumschaft. Daher freue er sich, dass wunderbare Nachfolger für den Vorstand gefunden worden seien, um den Vorstand zu erweitern und den Altersdurchschnitt dabei sogar zu senken. Trotz Abschied fügte er aber noch hinzu: „Wenn ihr mich braucht, bin ich da.“

Bürgermeisterin Susen Katter hob hervor, wie beeindruckend sie die Arbeit des Krankenhausfördervereins finde. „Ein ganz großes Lob an euren Einsatz“, sagt sie und drückte ihr Bedauern aus, dass Werner Gaiser aufhört, und dankte ihm: „Was du geleistet hast, ist unglaublich. Ich finde gar keine Worte.“

Bürgermeisterin Susen Katter lobt die Arbeit des Vereins und drückt ihr Bedauern darüber aus, dass Werner Gaiser aus dem Vorstand ausscheidet. Bild: Ramona Löffler

Die Zahlen sorgten trotz der Abschiedsstimmung für beste Laune: Aktuell habe der Verein 1870 Mitglieder. Daher stand im Raum, dass bis Jahresende vielleicht die 2000er-Marke überschritten werden könnte. Rolf Bart schilderte, wie die Schließungen der Krankenhäuser in Radolfzell und Bad Saulgau bewirkt habe, dass viele Personen aus diesen Orten Mitglied im Krankenhausförderverein Stockach geworden seien.

Zudem hatte Bart eine überraschende Anekdote dabei: Er sei beim Schweizer Feiertag mit einem Mann ins Gespräch gekommen, der sich im Krankenhaus Stockach sehr gut aufgehoben gefühlt habe und sofort Mitglied im Verein werden wollte. Sein Wohnort: Freiburg. Die Anwesenden quittierten dies mit einem amüsierten, aber auch stolzen Lachen, da dies die Beliebtheit des Stockacher Krankenhauses bewies.

Der Vorsitzende betonte den Erfolg der Krankenhaus-Broschüre, in der die Abteilungen, Leistungen und Ärzte vorgestellt werden. Für eine neue Auflage gab es die Anregung aus dem Publikum, auch den Pflegedienst aufzunehmen. Werner Gaiser schilderte daraufhin, dass dies eigentlich geplant gewesen sei, aber der Pflegedienst dies nicht gewollt habe. Aus demselben Grund würden ein paar Ärzte fehlen – man könne niemanden zwingen.

Bart und Gaiser erzählten von der Entstehungsgeschichte, den Herausforderungen und den Besonderheiten der Broschüre. So habe die Firma Kammerer Medical die Druckkosten für die Kernstadt-Exemplare übernommen, während der Verein die Stückzahl für die weitere Verwaltungsgemeinschaft Stockach übernommen habe. Der Fotoclub Zizenhausen habe extra für ein halbes Jahr ein Fotostudio im Krankenhaus eingerichtet, damit Stück für Stück alle Beteiligten abgelichtet werden konnten. Sie sprachen daher dem Fotoclub großen Dank aus. Bart zeigte sich beeindruckt vom Effekt der Broschüre: Er habe nicht damit gerechnet, dass diese 70 neue Mitglieder auf einmal bringen würde.

Bernd Zimmermann dankt dem Krankenhausförderverein. Bild: Ramona Löffler

Schatzmeisterin Annette Mannhart hatte die genauen Zahlen zu Finanzen und Mitgliedern dabei, die für 2024 bis auf eine Ausnahme höher waren als 2023. So hatte der Verein 2024 Einnahmen von rund 91.390 Euro – das sind circa 16.930 Euro mehr als im Jahr davor. Allerdings waren auch die Investitionen höher: sie stiegen von etwa 77.145 Euro auf 88.872 Euro, also um rund 11.000 Euro.

Der Verein nahm bei den Spenden im Jahr 2024 mit einem Betrag von rund 38.928 Euro etwa 11.323 Euro mehr als 2023 ein. Durch mehr Mitglieder kamen auch mehr Mitgliedsbeiträge – diese brachten Finanzmittel von 44.865 Euro und damit 8324 Euro mehr als im Vorjahr. Zuschüsse hatten das einzige Minus: Sie sanken von 10.313 auf 7598 Euro.

Während der Förderverein im Jahr 2023 rund 72.300 Euro Finanzmittel für das Krankenhaus eingesetzt hat, waren 2024 sogar 80.690 Euro, also 8390 Euro mehr. Da beim Verein durch den Wechsel des Vorsitzenden neues Briefpapier notwendig war und es zum Beispiel auch neue T-Shirts für alle gab, fielen die Ausgaben dort mit rund 8575 Euro fast doppelt so hoch wie 2023 aus.

Die Balkengrafik zu den Mitgliederzahlen zeigte, dass der Verein seit 1. Januar 2022 von 1371 Mitgliedern bis zum 1. Januar 2025 auf 1717 Mitglieder gewachsen ist. Inzwischen liege die Zahl bei rund 1780, erklärte die Schatzmeisterin.

Wie in jeder Hauptversammlung standen ein paar Formalia an. Schriftführer Siegfried Bühler blickte unter anderem auf den Wechsel an der Vereinsspitze von Hubert Steinmann zu Rolf Bart und die positiven Entwicklungen bei Fördermaßnahmen zurück. Der Verein habe unter anderem 49.000 Euro für ein Ultraschallgerät gespendet. An Ständen beim Schweizer Feiertag und der Tischmesse habe man jeweils neue Mitglieder gewinnen können.

Nach der Versammlung gab es noch angeregte Gespräche. Bild: Ramona Löffler

Rolf Bart ergänzte später, aktuell laufe eine Umfrage bei den Ärzten, was als nächstes angeschafft werden soll. Er werde die Wünsche bald in einem Jour Fixe mit Krankenhaus-Verwaltungsleiter Bernd Zimmermann besprechen.

Der frühere Stadt-Kämmerer Bernhard Keßler, der als Kassenprüfer eingesprungen war, bestätigte die einwandfreie Kassenführung. Für Schmunzeln sorgte dabei, dass mit ihm die strengen Profi-Augen auf den Zahlen gewesen sei.

Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstands, wurden drei neue Beisitzer gewählt: Julia Tosca Schuler, Jochen Lienert und Jens Gössel. Bart bemerkte dazu, dass diese den Altersschnitt im Vorstand deutlich senken würden. Die Studentin ist 19 Jahre alt und Bart hob ihre Social Media-Fähigkeiten hervor, so dass sich der Verein dort bald besser präsentieren könne. Außerdem fiel der Beschluss, Sebastian Scholze, den Leiter der städtischen Finanzverwaltung, zum dritten Kassenprüfer zu bestimmen, damit es einen offiziellen Ersatzmann gibt, falls wieder jemand ausfallen sollte.

Wer die lokale Gesundheitsversorgung unterstützen möchte, findet die Infos und den Mitgliedsantrag für den Krankenhausförderverein hier. Seit seiner Gründung konnte der Förderverein das Krankenhaus übrigens mit mehr als einer Million Euro unterstützen.

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