Wo soll man zuerst hinschauen? Nicht nur den Besuchern der zwölftägigen Galerie Augenweide im Zollhaus in Ludwigshafen geht es so, sondern auch den Ausstellern, zu denen auch ich mit fotografischen Sachen gehöre. Über drei Stockwerke gibt es alles was das Herz begehrt und unzählige Geschenkideen in toller Atmosphäre in dem historischen Gebäude direkt am Seeufer. Da passt einfach alles. Die Besucher sind begeistert und auch die Gemeindeverwaltung freut sich über die Augenweide, wie Bürgermeister Christoph Stolz bei der Vernissage zum Ausdruck brachte.
Die Augenweide ist eine etablierte Veranstaltung und Größe am Bodensee. Sie findet zum 19. Mal statt und in dieser Zeit gab es neben den Organisatoren Jürgen Mayer und Veronika Jäger ein Paar, das bei der Galerie Augenweide sowie der Sommeraugenweide immer dabei war – Ruth und Eberhard Laepple vom Lagerhaus in Gomadingen. Mayer würdigte die beiden bei der internen Vernissage am Abend zum Auftakt der Augenweide und rührte sie damit sehr.
Vorbereitung ist ein kreativer Kraftakt
Neben diesen Urgesteinen gibt es natürlich auch die Neu(er)en wie mich. Ich bin im zweiten Jahr dabei und finde die Augenweide wunderbar. Natürlich ist es eine logistische Herausforderung für alle, die Waren für zwölf Tage zu produzieren und den Stand ansprechend einzurichten. Ehe die Augenweide öffnet, ist übrigens schon zwei Tage lang jede Menge im Haus los, da der Aufbau ein großer Kraftakt ist, der inzwischen aber sehr routiniert abläuft. Da hilft man sich auch mal gegenseitig.



Das Ergebnis kann sich sehen lassen und wenn die Leute durch das Haus laufen und ihre Augen leuchten, wenn sie etwas Schönes für sich oder einen lieben Menschen entdecken, geht einem das Herz auf. Das gilt nicht nur am eigenen Stand, sondern für alle. Im Kunsthandwerk ist es nicht einfach – man steckt viel Mühe und Liebe in seine Arbeit und hofft natürlich, dass die Werke gut ankommen und ein neues Zuhause finden.
Augenweide hat viele Stammbesucher
Man merkt: Die Menschen, die kommen und der Veranstaltung sogar schon entgegengefiebert haben, bringen viel Wertschätzung mit und kaufen bewusst hier ein. Sie wollen die handgemachten Sachen und den regionalen Touch, den es bei einigen gibt. Das kann wie bei der Seesucht-Manufaktur und mir das Bodensee-Thema sein oder zum Beispiel auch die Verwendung von regionalen Materialien.

Während tagsüber die Besucher durch das Zollhaus schlenderten, waren es bei der Vernissage die Aussteller selbst, Freunde und Familien, Sponsoren sowie Vertreter der Gemeinde. So kamen sie in aller Ruhe dazu, zu schauen und bestaunen, was die Kollegen so alles machen oder sich ein bisschen auszutauschen und den Start zu feiern. Musikerin Yasi Hofer und ihre Band sorgten für ordentlich Stimmung. Sie ist schon einige Jahre dabei und Jürgen Mayer nannte sie eine „begnadete Künstlerin“, die perfekt zur Augenweide passe.
Mayer schwärmte in seiner Rede, wie toll es sei, dass es die Galerie Augenweide schon zum 19. Mal gibt und die Sommeraugenweide 13. Mal stattgefunden hat. Mit 32 komme man zwar auf kein Jubiläum, aber es sei „wahnsinnig“, sagte er und drückte seinen Dank an die Gemeinde für ihre Unterstützung aus. An die Aussteller gerichtet fügte er hinzu: „Für uns ist es ein absolutes Privileg, dass wir in diesen 19 Jahren so viele kreative Menschen kennenlernen durften, die das Ganze tragen.“

„Ein ganz tolles Event“
Bürgermeister Christoph Stolz brachte schließlich die Suche nach einem Jubiläum doch noch zum Erfolg, da die Gemeinde dieses Jahr ihre 50-jähriges Bestehen feiert. „Die Augenweide gehört zu Bodman-Ludwigshafen und ist schon Tradition.“
Passend dazu hatte er auch ein Zitat dabei, das eine Museumsführerin auf der Insel Reichenau einmal gesagt habe: „Tradition ist nicht die Aufbewahrung der Asche, sondern das Weitertragen der Flamme.“ Dieses Feuer würden Jürgen Mayer, Veronika Jäger und alle Aussteller leben. „Ganz toll, dass wir das haben. Wir sind stolz darauf – das ist ein Highlight im Jahr und der Herbstsaison.“

Er freue sich, dass es wieder so eine schöne Augenweide gebe und auch immer etwas Neues dabei sei. „Es ist ein ganz tolles Event.“ Ein Teil der Familie Stolz komme sogar zwei Mal: Erst um einen Schlachtplan zum Einkaufen zu entwerfen und dann nochmal, um die Einkaufskörbe vollzumachen.
Wer ebenfalls schlendern und/oder einkaufen will, kann dies bis einschließlich 2. November tun. Die Augenweide ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. In der Gastronomie im Zollhaus gibt es Mittagessen und weitere Angebote.



















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