Was Bodman-Ludwigshafen 2026 trotz enger Finanzen plant

Was machen, wo sparen? Die Fragen sind nicht neu, aber wird jedes Jahr schwieriger, wenn die Vorberatungen kommt und dann der Haushalt von Bodman-Ludwigshafen für das neue Jahr festgezurrt werden muss. Das eine oder andere ersehnte Projekt musste schon in der Vergangenheit verschoben oder fallengelassen werden. Auch für 2026 wird es nicht leicht. Die Gemeinde muss ihren Pflichtaufgaben nachkommen und bei anderen Maßnahmen steht die Entscheidung an, ob es leistbar ist oder nicht.

„Trotz wirklich sehr schmerzhafter Einsparungen bleibt es leider dabei, dass wir auch im kommenden (voraussichtlich finalen) Haushaltsplanentwurf kein ausgeglichenes Ergebnis präsentieren können werden“, erklärt Bürgermeister Christoph Stolz nach der jüngsten Gemeinderatssitzung auf Nachfrage, da „Tiefgang“ nicht dabei sein konnte. „Die Preissteigerungen im Bau, die Erhöhung von Standards, die steigenden Personalkosten und die geringere Steuerkraft schlagen hier leider voll durch.“

„Bedeutende Investitionen in die Infrastruktur“

Dennoch haben Verwaltung und Gemeinderat klar im Blick, was unbedingt gemacht werden muss. Daher sagt Stolz, für die kommenden Jahre werden „einige bedeutende Investitionen in die Infrastruktur der Gemeinde“ geplant. Er zählt auf: „Allem voran natürlich der flächendeckende Glasfaserausbau durch die Gemeinde, die Marienschlucht und in Straßen- und Kanalbau. Auch die letzten Zahlungen für den fertiggestellten katholischen Kindergarten werden noch in 2026 fließen.“

Ludwigshafen von Bodman aus gesehen. Bild: Ramona Löffler

Damit alles klappe, müsse der Gürtel enger geschnallt werden und die Gemeinde müsse weitere Ertragsmöglichkeiten finden, so Stolz. „Diesen Themen widmen wir uns im Grunde genommen in jeder einzelner Sitzungsrunde in verschiedenen Facetten.“

Die Ziele unseres Leitbildes sind klar im Blick

Zur Haushaltsvorberatung zieht er ein positives Fazit: „Hier nehme ich aber den Gemeinderat quer durch alle Fraktionen als sehr verantwortungsbewusst und konstruktiv wahr. Trotz all der Spannungen, die natürlich immer entstehen, wenn Projekte gekürzt oder sogar ganz gestrichen werden, haben wir weiterhin im guten Miteinander die Ziele unseres Leitbildes klar im Blick und sind um Lösungen für unsere Bevölkerung gemeinsam bemüht.“

Bei Nachfragen zu den Hoffnungen und Zielen verwies CDU-Rat Michael Koch darauf, dass man die Kostenstellen angeschaut und über mögliche Sparmaßnahmen gesprochen habe. Die Verwaltung werde den Haushaltsplan nun entsprechend vorzubereiten und dem Gemeinderat zur Abstimmung vorlegen. „Der Entwurf wurde vom Gremium einstimmig befürwortet“, so Koch.

Petra Haberstroh (Freie Wähler) hebt jeweils eine große Position hervor, die eine finanzielle Belastung im Kernhaushalt und im Eigenbetrieb darstellt. Für Kanalsanierungen stehen 600.000 Euro im Entwurf, die sie als „absolut notwendig“ einordnet. Weiter erklärt sie: „Im Eigenbetrieb schlägt der Eigenanteil für den Ausbau des Glasfasernetz zu Buche. Hier hat sich die Gemeinde für den Eigenausbau entschieden und wir werden in den kommenden 2 bis 3 Jahren Kosten produzieren, welche wir auch über einen Kredit finanzieren müssen. Aber wir profitieren in den folgenden Jahren durch Einnahmen durch Verpachtung des Netz.“

Ohne Kredit geht es wohl nicht

Neben bestimmten Maßnahmen gibt es auch Dinge, die sich regelmäßig wiederholen. So steigen zum Beispiel jedes Jahr die Personalkosten aufgrund von Tarifabschlüssen und immer wieder sind Ersatzanschaffungen für Fahrzeuge oder andere Dinge notwendig.

Ein paar Zahlen zu den Ausgaben, die bereits beschlossen sind: Die großen Unterhaltungsmaßnahmen belaufen sich auf 1,2 Millionen Euro, mit Berücksichtigung von Mehrausgaben für Personal 1,34 Millionen Euro. Im investiven Bereich fehlen rund 1,5 Millionen Euro, die über den Zahlungsmittelüberschuss aus dem laufenden Ergebnis, dem aktuellen Bankbestand oder über eine Kreditaufnahme gedeckt werden müssen, fasst die Vorlage zusammen.

Ein Mehrertrag und ein wichtiges Projekt

Aber eine positive Nachricht: „Aus dem FAG und der Kreisumlage kann für 2026 mit Mehrerträgen in Höhe von rund 900.000 Euro gerechnet werden.“ FAG steht für Finanzausgleichsgesetz – dies regelt die finanziellen Beziehungen zwischen Bund und Ländern.

Trotz enger Finanzen hält Bodman-Ludwigshafen unter anderem am Neubau des Feuerwehrgerätehauses fest und sieht für 2026 im Investitionsplan 300.000 Euro für den Grundstückskauf vor. Zudem steht auch ein Umbau im Gerätehaus Bodman an (75.000 Euro) und der Kauf eines neuen Fahrzeugs (100.000 Euro), wobei es dabei jeweils Zuschüsse gibt.

In einer der kommenden Sitzungen wird es um den Haushalt 2026 gehen, für den nun ein endgültiger Vorschlag erstellt wird.

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