Die Summe ist unfassbar hoch: 100.000 Euro konnte Gottfried Feiß aus Ludwigshafen in den vergangenen 15 Jahren aus Schrott gewinnen und an Schulen, Kindergärten, Vereine, Feuerwehren und soziale Organisationen weitergeben. Und er macht weiter – da ist noch lange kein Ende in Sicht.
Oliver Thum (Touristikförderverein und Narrenzunft Seehasen) übernahm bei der jährlichen Dankes-Feier im Gemeindezentrum eine kleine Einordnung der Bedeutung eines so langjährigen Engagements. Er betonte, es sei alles andere als selbstverständlich, dass jemand das 15 Jahre lang mache. Er habe sich mal angeschaut, wie die Entwicklung gewesen sei: In den ersten Jahren seien jeweils ein paar tausend Euro zusammengekommen, irgendwann seien die Beträge pro Jahr fünfstellig geworden und nun zusammengerechnet 100.000 Euro.
Applaus für Gotti
„Wir bringen die Sachen immer gerne zu dir, weil wir wissen, dass was draus gemacht wird und es der Allgemeinheit zugute kommt“, sagte Thum über den Schrott und die Altmetalle, die viele zu Feiß bringen. Die Gäste folgten nur zu gern seinem Aufruf, Gottfried „Gotti“ Feiß einen großen Applaus zu spenden.

Auch bei der Feier gesellten sich weitere Scheine und Münzen zur Gesamtsumme dazu. In der Spendentonne am Eingang lagen am Ende 704,90 Euro und durch die Bewirtung kam auch Geld zusammen. Die Besucher des Fests, das am Mittag mit Kaffee und Kuchen begann und bei Wurstsalat und anderen Gerichten bis in den späten Abend ging, zeigten sich großzügig. Sie hatten auch viel Spaß: Erst sorgte der Musikverein Gottmadingen für gute Stimmung und am Abend gab es zur Musik des Duos Kaltenbrunner sogar eine Polonaise durch den Saal.
Das Fest feiert nicht nur den Erfolg der Schrottspenden, sondern Gottfried Feiß dankt an diesem Tag auch allen, die ihn unterstützen, da er ohne die Leute, die Metallgegenstände zu ihm bringen, in anderen Orten für ihn sammeln oder ihm bei der Verwertung helfen, nicht so viel umsetzen könnte. All diesen Menschen sprach der auf der Bühne seinen Dank aus und nutzte das Fest auch, um zwei Vereinen live jeweils 500 Euro in Form eines symbolischen Schecks zu überreichen.
Vereine freuen sich
500 Euro gingen jeweils an die Bürgermiliz Sipplingen für die Finanzierung ihrer Kostüme und die Jugendfeuerwehr Mahlspüren im Tal-Seelfingen. Die Vertreter der Bürgermiliz und der Jugendfeuerwehr waren glücklich und betonten in ihren Dankesworten, dass es nicht selbstverständlich sei, so eine Summe zu erhalten.



In einem kleinen Ausblick erzählte Feiß, dass er bald in Bodman-Ludwigshafen bei der Anschaffung von Sonnensegeln in den Schulen helfen werde. Doch damit noch nicht genug: Das mit rund 50 Kuchen und Torten gefüllte Buffet hatte einen guten Zweck als Hintergrund: Der Erlös ging an die Weiherbachschule in Mühlingen-Zoznegg.

Ein Teil der Einnahmen aus dem Fest soll neben dem Geld aus der Spendentonne an das Hegau-Jugendwerk Gailingen gehen. Die Schaki-Selbsthilfegruppe erhält ebenfalls Geld. Oliver Thum betonte, wie wichtig dieses Thema sei, da es eine hohe Dunkelziffer an Schlaganfällen bei Kindern gebe. Beide Einrichtungen waren beim Fest mit einem Infostand vertreten.
Wie alles begann und wie besonders es ist
An diesem rundum gelungenen Tag im Zeichen der Wohltätigkeit erhielt aber auch Feiß selbst Geschenke und jede Menge Dank und Applaus. Die Sipplinger, die in voller Uniform erschienen, hatten einen Mini-Helm für Feiß’ Schreibtisch dabei, den sie ihrem Unterstützer überreichten. Wie jedes Jahr war auch Gotthard Deuse, der Altbürgermeister der Partnerstadt Mügeln in Sachsen, bei der Feier. Er hatte ein kleines Räuchermännle für „Gotti“ dabei und überreichte ihm auch eine selbstgestaltete Urkunde als Würdigung für sein Wirken.



In einer kleinen Rede blickte Deuse auf die Entstehungsgeschichte der Schrottspenden-Aktion zurück: Die Anfänge gehen auf eine Unterhaltung bei einem Besuch in Mügeln zurück und im Lauf der Jahre gingen ein paar Spenden auch dorthin, zum Beispiel an den Kindergarten.
Obwohl Bürgermeister Christoph Stolz eigentlich nur als Besucher da war, griff er spontan zum Mikrophon, um Feiß im Namen der Gemeinde für sein Engagement zu danken. Er stellte heraus, wie besonders Menschen wie Gottfried Feiß seien – Menschen, die nicht fragen würden, was andere für sie tun können, sondern die fragen, was sie für die Gemeinde tun können. „Leute wie Sie sind unglaublich wertvoll.“











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