Ungern, aber mit großem Lob und noch mehr Dank verabschiedete Bürgermeister Christoph Stolz den langjährigen Gemeinderat Dietmar Sprecht in der jüngsten Sitzung aus dem Gremium. Specht war insgesamt elf Jahre für die CDU im Rat, doch habe kürzlich den Antrag gestellt, entlassen zu werden, erklärte Stolz. Wenn ein Mitglied älter als 67 sei, sei dies jeder Zeit möglich.
Dietmar Specht wolle mehr Zeit für seine Familie haben, schilderte Stolz. „Der Gemeinderat hat seinem Wunsch schweren Herzens nachgegeben“, sagte er über den Beschluss in der nichtöffentlichen Sitzung vom 7. Oktober.

Ein beliebter Mann mit viel Fachwissen geht
Ehe es zu den Formalien für so einen Fall überging, sprach der Bürgermeister über die Persönlichkeit und Verdienste des scheidenden Gemeinderats. Dietmar Specht verfüge über hohe Fachkompetenz und enormes Wissen um die Gemeinde. Die Einwohner hätten großes Vertrauen in ihn und für viele sei er eine Art Vaterfigur. Specht sei zugleich nüchtern und fröhlich, zudem stehe er immer zu seiner Überzeugung und habe sich nie gescheut, auch mal als einziger anders als die anderen Räte abzustimmen.
„Ich gönne ihm die Zeit mit seiner Familie und wünsche ihm von Herzen alles Gute“, schloss Stolz die kurze Rede. Er lud Specht ein, gerne jederzeit als Zuhörer in die Sitzungen zu kommen.
„Das Miteinander ist in der Politik wichtig“
Specht selbst erzählte, wie er seit 1975 mehrfach bei Wahlen angetreten sei, aber der erste Anlauf nicht geklappt habe. „Ich wollte immer zu Gemeindepolitik beitragen“, sagte er. Einmal sei er sogar gewählt worden, aber habe das Amt nicht antreten können. Vor elf Jahren sei es dann soweit gewesen und in dieser Zeit seien viele Entscheidungen getroffen worden. „Man konnte sich immer darauf verlassen, dass es um das Beste für die Gemeinde ging“, hob er zur Zusammenarbeit im Rat hervor. So ein Miteinander sei in der Politik wichtig. „Das Ergebnis ist wichtig, alles andere gehört nicht an den Tisch“, fasste er zusammen.

Er beschrieb Florian Stegen, der für ihn nachrückte, als jungen, kompetenten Mann. „Ich wünsche ihm so viel Freude am Amt, wie ich es hatte.“ Stegen hatte laut Sitrzungsvorlage bei der zurückliegenden Kommunalwahl 771 Stimmen erhalten und war somit erste Ersatzperson.
Florian Stegen startet direkt
Der neue CDU-Rat sprach schließlich mit erhobener Hand die Verpflichtungsformel: „Ich gelobe Treue der Verfassung, Gehorsam den Gesetzen und gewissenhafte
Erfüllung meiner Pflichten. Insbesondere gelobe ich, die Rechte der Gemeinde
gewissenhaft zu wahren und ihr Wohl und das ihrer Einwohner nach Kräften zu
fördern.“ Stegen ist nun bis zur nächsten Wahl im Jahr 2029 im Amt.
Christoph Stolz betonte anschließend in seiner Begrüßung von Stegen, wie wertvoll es sei, wenn Menschen Verantwortung übernehmen. Im Rückblick auf die vielen Kandidaten bei der Kommunalwahl sei er dankbar und stolz, dass sich in Bodman-Ludwigshafen so viele zur Verfügung gestellt hatten.
Florian Stegen nahm seinen Platz in der Reihe der Räte ein und Dietmar Specht verfolgte die Sitzung aus dem Zuschauerbereich. Familienmitglieder waren übrigens auch anwesend – zum Beispiel Stegens Vater, der selbst einmal Gemeinderat gewesen war.


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